Gestern war eine grosse Übung aller Einsatzgruppen angesetzt. Es wurde vereinbart diese Gelegenheit für eine grosse Übung unter "strenger Geheimhaltung" durchzuführen.
Ausser den Organisatoren wusste wirklich niemand worum es bei dem Einsatzszenario gehen würde.
So erreichte um 20:28 die Alarmierung zu einem Verkehrsunfall mit Verletzten und eingeklemmten Personen im Wald auf der Albachinger Strasse die zur Übung nahezu vollzählig versammelten Einsatzkräfte.
Mit drei voll besetzten Fahrzeugen wurde ausgerückt. Um 20:36 erreichten die Einsatzkräfte den Einsatzort und begannen mit der Lageerkundung und ersten Sicherungs- und Rettungsmassnahmen.
Die Lageerkundung ergab ein Fahrzeug nach Überschlag das auf feuchtem Waldboden abzurutschen drohte. Im Inneren befanden sich zwei - sehr realistisch von Rettungssanitäter geschminkten - verletzte Personen.
Der Fahrer hatte eine Platzwunde am Kopf und einen offenen Schienbeinbruch. Der Beifahrer auf dem Rücksitz hatte ebentalls eine Platzwunde am Kopf und Verdacht auf eine Wirbelsäulenverletzung.
Der Situation entsprechend wurde vom Einsatzleiter entschieden, zuerst das Fahrzeug gegen Abrutschen zu sichern. Im Anschluss wurde mit der Rettung des Fahrers begonnen. Mit dem Rettungsspreizer wurde die Beifahrertüre geöffnet und der Verletzte - sehr laut schreiende (guat 'gmacht, Sepp!) - Fahrer geborgen und den Rettungssanitätern übergeben. Zum abschminken :-)
Als nächstes ging es an die möglichst schonende Bergung des Verletzten auf der schwer zugänglichen Rücksitzbank. Hierzu wurde entschieden das Dach des Fahrzeugs per Rettungsschere zu entfernen und so den Rettungssanitätern den Zugang zum Verletzten zu ermöglichen.
Nachdem der Verletzte per CAT Rettungssystem stabilisiert war, konnte auch er schliesslich geborgen werden.
Gegen 21:10 waren die Rettungsmassnahmen abgeschlossen.
In der anschliessenden Übungskritik konnten alle Beteiligten ihre Eindrücke und Erfahrungen schildern.
Der Einsatzleiter - Kommandant Moser - wies auf die Besonderheiten der Unfallsituation wie der rutschige Untergrund und die eventuell noch nicht ausgelösten Airbags hin, auf die in einer solchen Situation geachtet werden muss.
Die Rettungssanitäter hoben die Bedeutung der Ansprache der Verletzten hervor, um eine möglichst schnelle effektive und zielgerichtete Erstversorgung zu gewährleisten. Ebenso ist es für die Sanitäter äusserst wichtig, alle scharfkantigen Artefakte wie zerschnittene Säulen oder Glassplitter mit geeigneten Mitteln abzudecken um die Versorgung der Unfallopfer durchzuführen, und dabei die Gesundheit der Rettungskräfte nicht zu gefährden.
Zu guter letzt wies ein anwesender Feuerwehrmann der Berufsfeuerwehr München nochmals darauf hin dass an erster Stelle immer die ausreichende und stabile Absicherung des Fahrzeuges stehen muss, um eine weitere Schädigung der Verletzten aber auch der arbeitenden Feuerwehrleute auszuschliessen.
Am konkreten Beispiel erklärte er uns noch das Konzept des Rettungsrings, bei dem ein sicheres Arbeiten der gerade aktiven Feuerwehrleute möglich ist und trotzdem die gerade passiven Feuerwehrleute möglichst schnell zu Arbeiten am Unfallfahrzeug hinzugezogen werden können.
Abschliessend bedankten sich alle bei den Organisatoren dieser aufwändigen und realistischen Übung!
Gegen 21:30 war das Unfallfahrzeug und alle Trümmerteile wieder aus dem Wald entfernt, und der Übungsabend fand seinen Ausklang am Gerätehaus bei einer Brotzeit!
Danke nochmal an alle organisierenden, leitenden, durchführenden und unterstützenden Leute für diese lehrreiche Veranstaltung!
Unser besonderer Dank gilt auch noch den Rettungssanitätern, die uns bei der Vorbereitung und Durchführung der Übung so tatkräftig unterstütz haben! Der Realismus ihrer geschminkten Verletzungen half immens dabei, das Einsatzszenario so eindringlich darzustellen! Danke!
Und jetzt noch viel Spass beim Bilder anschaun!
(FFW Maitenbeth, JL)